- Ziele und Rahmenbedingungen
Untersaaten dienen unter anderem dem Erosionsschutz und der Verbesserung der Bodentragfähigkeit während der Ernte. Diese Effekte treten jedoch nur ein, wenn sich die Untersaat ausreichend etablieren kann. Die diesjährigen Versuchsergebnisse sind vor dem Hintergrund günstiger Keimbedingungen durch ausreichende Niederschläge zu bewerten.
- Einfluss von Anbautermin und Mischungswahl
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass sowohl der Zeitpunkt der Aussaat als auch die Zusammensetzung der Untersaatmischung entscheidend dafür sind, ob sich die Untersaat im Maisbestand erfolgreich entwickeln kann – ohne dabei die Maiskultur negativ zu beeinflussen.
Mischung 1 - „Undercover“ (langsam wüchsig)
Diese Mischung konnte sich nur bei früher Aussaat – als Drillsaat zum Maisanbautermin – etablieren. In diesem Fall bot sie bereits frühzeitig, wenn auch in begrenztem Maße, Erosionsschutz. Eine Konkurrenz zum Mais war nicht feststellbar. Wurde die Aussaat hingegen erst im 3- bis 6-Blattstadium des Maises durchgeführt, blieb die Untersaat weitgehend wirkungslos.
Mischung 2 - „Einsömmrige Kleegrasmischung“ (rasch wüchsig)
Bei früher Aussaat lieferte diese Mischung zwar einen effektiven Erosionsschutz, hemmte jedoch deutlich die Maisentwicklung – und ist daher in dieser Kombination nicht zu empfehlen. Erfolgte die Aussaat hingegen später (3- bis 6-Blattstadium), wurde der Mais nicht in diesem Ausmaß beeinträchtigt. Die Erosionsschutzwirkung trat in diesem Fall jedoch erst im Spätsommer oder Frühherbst ein, da sich die Untersaat entsprechend verzögert entwickelte.
Beide Mischungen zeigten im Herbst, nach dem Lichterwerden des Maisbestands, noch deutliche Zuwächse in der Biomasse.
Für eine erfolgreiche Kombination von Herbizideinsatz und Untersaat müssen Kompromisse eingegangen werden. Eine generelle Herausforderung besteht darin, dass Herbizide auch die Untersaat schädigen können. Gleichzeitig ist die Wirkung gegen Unkräuter und Ungräser bei untersaatverträglichen Wirkstoffen oft eingeschränkt.
In den Versuchen kamen blattaktive, triketonhaltige Herbizide (z.B. Callisto, Barracuda, Botiga) zum Einsatz. Diese reduzierten die Biomasse der Untersaaten zum Teil sehr deutlich – am wenigsten betroffen waren dabei die Gräser. Je jünger die Untersaat zum Zeitpunkt der Herbizidanwendung war, desto empfindlicher reagierten die Pflanzen auf die Mittel.
- Berücksichtigung im Rahmen der ÖPUL-Förderung
Bei Beantragung der ÖPUL-Fördermaßnahme „Erosionsschutz Acker“ ist zu beachten, dass nach Anlage der Untersaat keine Herbizidanwendung mehr zulässig ist. Ein früher Anbautermin der Untersaat ist damit nur möglich, wenn auf den späteren Herbizideinsatz verzichtet wird.