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    Lücken im Begrünungsbestand - Freie Bahn für Herbstunkräuter

    Begrünungen im Herbst sind ein zentrales Element nachhaltiger Ackerbausysteme. Sie schützen den Boden vor Erosion und Nitrataustrag, fördern die Bodenstruktur, verbessern die Nährstoffdynamik und tragen zur Biodiversität bei. Doch wenn die Begrünung lückig aufläuft oder im Herbst stark ausdünnt, entstehen offene Bodenstellen - und diese bieten ideale Bedingungen für die Keimung vieler Unkräuter.
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    Lückige Begrünungsbestände im Herbst – "Einladung" für eine Vielzahl an Unkräutern. © BWSB/Wallner
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    Lückige Begrünungsbestände im Herbst – "Einladung" für eine Vielzahl an Unkräutern. © BWSB/Wallner
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    Ursachen für lückige Begrünungsbestände

    Lückige Bestände können verschiedene Ursachen haben:
    • Trockenheit oder Starkniederschläge kurz nach der Saat verhindern ein gleichmäßiges Auflaufen.
    • Zu späte Saattermine und zu geringe Saatmengen führen dazu, dass die Begrünung zu wenig Biomasse aufbaut.
    • Schlechte Bodenstruktur oder Rückstände von Pflanzenschutzmitteln aus der Vorfrucht hemmen die Entwicklung der Begrünung.
    • Falsche Artenwahl - zum Beispiel frostempfindliche Arten bei früher Abreife oder empfindliche Mischungen auf schweren Böden.
    • Schnecken - vielfältige Mischungen beugen vor!

    Unkräuter nutzen Lücken gezielt

    Sobald der Boden an der Oberfläche frei liegt, beginnen Unkräuter zu keimen. Besonders im Herbst keimen folgende Arten bevorzugt:
    • Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides)
    • Windhalm (Apera spica-venti)
    • Klettenlabkraut (Galium aparine)
    • Kamille-Arten (Matricaria spp.)
    • Vogelmiere (Stellaria media)
    • Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)
    • Ausfallgetreide
    Diese Herbstkeimer überwintern oft als Rosetten oder junge Pflanzen und können im Frühjahr rasch durchstarten. Besonders problematisch ist, dass einige Arten - etwa Ackerfuchsschwanz und Windhalm - Resistenzprobleme zeigen und in der Folgefrucht kaum mehr wirksam zu bekämpfen sind.

    Folgen für die Hauptfrucht

    Lückige Begrünungsbestände bedeuten:
    • Erhöhte Unkrautdichte im Frühjahr - die Unkräuter gehen gestärkt in die Vegetationsperiode der Folgefrucht.
    • Verlust an Bodenbedeckung - verstärkte Erosion, Nährstoffauswaschung und Humusabbau.
    • Geringere Bodenstrukturverbesserung, da die Durchwurzelung und organische Masse fehlen.
    • Erschwerte Saatbettbereitung im Frühjahr, wenn Unkräuter bereits große Biomasse entwickelt haben.

    Ziel: Flächendeckende Begrünungen

    Eine gleichmäßige, dichte Begrünung ist der beste Schutz gegen Herbstunkräuter. Folgende Maßnahmen helfen dabei:
    1. Frühzeitige Aussaat - je nach Region und Art bis spätestens Ende August.
    2. Saatbettqualität sichern - feinkrümelige, rückverfestigte Oberflächen fördern gleichmäßigen Auflauf.
    3. Angepasste Mischungen wählen - Kombinationen aus schnellwüchsigen und bodendeckenden Arten (z.B. Ölrettich, Phacelia, Buchweizen, Alexandrinerklee).
    4. Saatmenge und Ablagetiefe optimieren - um Lücken durch ungleichmäßige Keimung zu vermeiden.
    5. Nachsaat oder Striegeln prüfen, falls sich frühzeitig Lücken zeigen.
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    Flächendeckende Begrünungen unterdrücken Unkräuter. © BWSB/Wallner
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    Flächendeckende Begrünungen unterdrücken Unkräuter. © BWSB/Wallner
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    Fazit

    Eine lückige Begrünung ist mehr als nur ein "Schönheitsfehler" - sie ist eine Einladung an Problemunkräuter. Wer im Sommer sauber arbeitet und auf eine flächendeckende Begrünung achtet, spart sich im Frühjahr viel Ärger und legt den Grundstein für eine gesunde Folgefrucht.
    12.11.2025
    Autor:DI Thomas Wallner
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