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    Aktuelle Situation von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen in Oberösterreichs Grundwasserkörpern

    Auswertungen des Landes OÖ für das Jahr 2024 zeigen, welche Pflanzenschutzmittel bzw. deren Abbauprodukte (Metaboliten) im Grundwasser bzw. bei verschiedenen Wasserversorgern bzw. Messstellen nach wie vor eine besondere Rolle spielen.

    "Wasser hat ein Gedächtnis wie ein Elefant!"

    Das war ein vielgebrauchtes Zitat eines ehemaligen Wasserlandesrates bzw. Gesundheitsministers. Und damit hatte er vollkommen Recht. Denn ist ein Pflanzenschutzmittel oder sonstiger Schadstoff erstmal ins Grundwasser vorgedrungen, dauert es Jahrzehnte bis das Grund- bzw. Trinkwasser wieder frei von diesem Schadstoff bzw. dessen Abbauprodukten, den sogenannten Metaboliten, ist.

    Als Reaktion auf vermehrte Funde von Pflanzenschutzmitteln und deren Metaboliten im Grundwasser wurde im Jahr 2015 die Oö. Pestizidstrategie gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer und dem Land OÖ erstellt und im Jahr 2023 aktualisiert. 

    Schwerpunkt: Rapsherbizide

    Die Wirkstoffe Metazachlor und Dimethachlor, die bei der Unkrautbekämpfung im Raps Anwendung finden, sind sehr stark auswaschungsgefährdet und können im Grundwasser zu großen Problemen führen. Sie werden nach wie vor im Grund- und Trinkwasser nachgewiesen, wie die nachfolgende Grafik für den Dimethachlormetaboliten CGA 369873 (Colzor Trio, Butisan, Fuego etc.) zeigt. Daher wird eindringlich ersucht, flächendeckend auf Pflanzenschutzmittel mit diesen auswaschungsgefährdeten Wirkstoffen zu verzichten!

    Der Einsatz der Wirkstoffe Metazachlor (Butisan, Fuego etc.) und Dimethachlor (Colzor Trio) ist für Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der ÖPUL-Maßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz - Acker" (GRUNDWasser 2030) bei Raps in der Gebietskulisse nicht möglich. Zusätzlich dürfen Pflanzenschutzmittel mit den Wirkstoffen Metazachlor und Dimethachlor in Wasserschutz- und -schongebieten nicht angewendet werden.
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    Funde (GZÜV-Messdaten 2024 an 275 Messstellen, Maximalwerte 2024) von Dimethachlor Metabolit CGA 369873. © Land OÖ
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    Funde (GZÜV-Messdaten 2024 an 275 Messstellen, Maximalwerte 2024) von Dimethachlor Metabolit CGA 369873. © Land OÖ
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    Langjährige Versuche zeigen, dass eine Unkrautbekämpfung im Raps auch ohne den auswaschungsgefährdeten Wirkstoffen Metazachlor und Dimethachlor sehr gut möglich ist. © BWSB
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    Langjährige Versuche zeigen, dass eine Unkrautbekämpfung im Raps auch ohne den auswaschungsgefährdeten Wirkstoffen Metazachlor und Dimethachlor sehr gut möglich ist. © BWSB
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    Unkrautbekämpfung im Mais mit Terbuthylazin? "Nein!"

    Produkte mit dem sehr auswaschungsgefährdeten Wirkstoff Terbuthylazin werden nach wie vor im Mais zur Unkrautregulierung eingesetzt. Dieser Wirkstoff sowie dessen Abbauprodukte werden in verschiedenen Regionen im Grund- und Trinkwasser gefunden. Der Einsatz des Wirkstoffes Terbuthylazin (z.B.: Aspect Pro etc.) ist für Teilnehmer an der ÖPUL-Maßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz - Acker" in der Gebietskulisse nicht möglich. Zusätzlich dürfen Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Terbuthylazin in Wasserschutz und -schongebieten nicht angewendet werden.

    Aus Sicht des Grundwasserschutzes sollten Produkte mit dem Wirkstoff Terbuthylazin generell nicht mehr verwendet werden. Alternative Produkte zur Unkrautbekämpfung gibt es genug. Die Anzahl der Überschreitungen der Schwellenwerte von Atrazin, Desethylatrazin und Terbuthylazin sind bereits über einen längeren Zeitraum sehr gering. Diese Entwicklung ist durchaus positiv, allerdings ist weiterhin größte Vorsicht geboten - es gibt keine Entwarnung.
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    Funde (GZÜV-Messdaten 2024 an 275 Messstellen, Maximalwerte 2024) von Desethyl-Desisopropylatrazin. © Land OÖ
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    Funde (GZÜV-Messdaten 2024 an 275 Messstellen, Maximalwerte 2024) von Desethyl-Desisopropylatrazin. © Land OÖ
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    "Hartnäckiges" Bentazon (Basagran)

    Das Nachauflaufherbizid Basagran (Wirkstoff Bentazon) war früher im Soja ein Bestandteil der Unkrautregulierung im Nachauflauf. Im Jahr 2009 traten plötzlich vermehrt Funde dieses Wirkstoffs im Grundwasser auf. Am bekanntesten durch zahlreiche Medienberichte waren die Funde in der Wasserversorgung Enns. Das Problem an diesem auswaschungsgefährdeten Wirkstoff war, dass er im Falle von Niederschlägen nach der Ausbringung rasch in tiefere Bodenschichten verlagert wurde und ein Abbau des Wirkstoffes nicht mehr vollständig erfolgen konnte und somit im Grundwasser ankam. Das Pflanzenschutzmittel Basagran (mit deutscher Zulassungsnummer) war bis 31. Dezember 2014 in Österreich anwendbar. Die österreichische Zulassung war schon mit 01. August 2006 ausgelaufen. Ab diesem Zeitpunkt hatte die Firma BASF nur mehr deutsche Ware verkauft - was damals auch legal war. Heute gibt es Ersatzprodukte und der Sojaanbau boomt.

    Der langsame Abbau von Pflanzenschutzmittel im Grundwasser zeigt sich im Falle Basagran ganz besonders. Trotz des langjährigen Verbotes wird bei eigenen Messstellen dieser Wirkstoff noch nachgewiesen - die Überschreitungen nehmen aber ab.
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    Der Wirkstoff Bentazon ist außerordentlich hartnäckig im Abbauverhalten und wird immer noch bei manchen Messstellen – auch über dem Trinkwassergrenzwert von 0,1 µg/l – nachgewiesen. © Land OÖ
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    Der Wirkstoff Bentazon ist außerordentlich hartnäckig im Abbauverhalten und wird immer noch bei manchen Messstellen – auch über dem Trinkwassergrenzwert von 0,1 µg/l – nachgewiesen. © Land OÖ
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    "Verzicht bringt‘s!"

    Der Verzicht auf auswaschungsgefährdete Wirkstoffe zeigt Wirkung. Die Messstellen in Oberösterreich zeigen eine abnehmende Tendenz bzw. hat die Überschreitung von Prüfwerten in den vergangenen Jahren abgenommen. Es kommt klar zum Ausdruck, bei welchen Wirkstoffen noch Handlungsbedarf besteht.
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    Überschreitung von Prüfwerten – Vergleich 2020 bis 2024. © Land OÖ
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    Überschreitung von Prüfwerten – Vergleich 2020 bis 2024. © Land OÖ
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    Der Spruch "Wasser hat ein Gedächtnis wie ein Elefant" hat immer noch seine Berechtigung und mahnt jedenfalls weiterhin zur besonderen Vorsicht. © BWSB/Wallner
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    Der Spruch "Wasser hat ein Gedächtnis wie ein Elefant" hat immer noch seine Berechtigung und mahnt jedenfalls weiterhin zur besonderen Vorsicht. © BWSB/Wallner
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    Fazit

    Austragsgefährdete Pflanzenschutzmittel und deren Metaboliten sind für Wasserversorger und Hausbrunnenbesitzer sehr problematisch. Bei den Funden von Pflanzenschutzmitteln im Grundwasser geht es meistens um die sogenannten "üblichen Verdächtigen".

    Die auswaschungsgefährdeten Wirkstoffe Terbuthylazin, Metazachlor und Dimethachlor sind leicht zu ersetzen, und dass nicht mehr zugelassene Pflanzenschutzmittel nicht mehr angewendet und im Altstoffsammelzentrum ordnungsgemäß entsorgt werden, versteht sich von selbst.

    Ziel jeder Pflanzenschutzmaßnahme muss sein, dass keine Pflanzenschutzmittel ins Grund- bzw. Trinkwasser sowie in Oberflächengewässer gelangen. Im Zuge der laufenden Weiterbildung im Rahmen der Erlangung des Sachkundeausweises sowie über die Arbeitskreise Boden.Wasser.Schutz und Ackerbau, mit perfekter Ausbringtechnik (Geräteüberprüfung) und umfassender Beratung (z.B.: www.warndienst.at) ist das Erreichen dieses Ziels möglich.
    Links zum Thema
    • Oberösterreichische Pestizidstrategie 2023
    • Terbuthylazin, Metazachlor und Dimethachlor in Wasserschutz- und Schongebieten
    • Trinkwasser | Land OÖ
    • Trinkwasserqualität in Oberösterreich | Land OÖ
    01.10.2025
    Autor:DI Thomas Wallner
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