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Sauertränke hält e.Coli in Schach

Der Einsatz von sogenannter Sauertränke bei Kälber ist nicht nur bei ad libitum getränkten Kälbern ein Vorteil. Auch Kälber die herkömmlich 2 mal täglich getränkt werden können von der Sauertränke gerade in den Sommermonaten profitieren. Durch das leichte Ansäuern der Tränkemilch auf einen pH Wert von 5,5 wir die Vermehrung von e.Coli stark verringert.
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Im Sommer kann es durchaus von Vorteil sein die Tränkemilch anzusäuern. © BRH OÖ
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Im Sommer kann es durchaus von Vorteil sein die Tränkemilch anzusäuern. © BRH OÖ
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Vorteile der Sauertränke

Der Einsatz von angesäuerter Tränke bringt einige Vorteile mit sich. Die Tränketemperatur ist flexibler, die 38 Grad müssen nicht exakt eingehalten werden. Es ist sogar von Vorteil wenn die Milch beim Ansäuern nicht wärmer als 30 Grad ist weil sie dann nicht so stark ausflockt. Das bringt arbeitstechnische Vorteile mit sich, weil das Kälbertränken nicht mehr genau während der Melkzeit sein muss. Die Kälber können in aller Ruhe nach der Melkarbeit getränkt werden ohne die Milch wieder aufwärmen zu müssen.

Mit der Absenkung des pH Wertes wird außerdem die Vermehrung von einigen Durchfallerregern, zum Beispiel Escherichia coli, der sich gerade im Sommer sehr schnell vermehren kann, gemindert. Der Einsatz von angesäuerter Tränke verringert gerade in der warmen Jahreszeit den Keimdruck und senkt so das Durchfallrisiko.

Ein weiterer Vorteil ist, dass durch den niedrigeren pH Wert der angesäuerten Tränkemilch die Verdauung der Kälber etwas stabiler läuft. Der Labmagen hat einen natürliche pH Wert von 3. Vertränkt man nicht angesäuerte Milch in großen Mengen steigt der pH Wert im Labmagen. Dies begünstigt die Ausbreitung unerwünschte Keime im Labmagen. Es kann zu Durchfall kommen. Vertränkt man angesäuerte Milch wird der pH im Labmagen nicht ganz so stark angehoben und die Wahrscheinlichkeit dass sich Schadkeime vermehren können ist geringer.
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Säureverdünnung zur Tränkemilch hinzugeben und kräftig rühren © BRH OÖ
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Säureverdünnung zur Tränkemilch hinzugeben und kräftig rühren © BRH OÖ
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Wie erfolgt die Ansäuerung?

Die Ansäuerung kann durch organische Säuren (z.B. Ameisen-, Zitronen-, Essigsäure, fertige Zusätze aus dem Futtermittelhandel) oder durch Joghurt (natürliche Milchsäure) erfolgen. Bei Verwendung von reinen Säuren ist deren Einsatz aufzuzeichnen, da Säuren futtermittelrechtlich als Futterzusatzstoff gelten (HCCP Konzept). Dies gilt nicht für gebrauchsfertige Säuregemische des Futtermittelhandels, weil diese eine Futtermittelzulassung haben.

Praxisbeispiel Ansäuern mit Ameisensäure

Zum Ansäuern der Milch muss die im Handel erhältliche konzentrierte Säure verdünnt werden. Die Verdünnung ist in einem Kunststoffgefäß herzustellen, da sie korrosiv wirkt. 

Folgende Schritte sind einzuhalten:
  • Ein Liter 75%ige Ameisensäure (Vorsicht sehr ätzend! Entsprechende Kleidung, Schutzbrille und Handschuhe verwenden!) wird mit 8 Liter Wasser verdünnt (Verhältnis 1:8) 
    Dabei muss die Säure in das kalte Wasser geleert werden.
  • Von dieser Verdünnung werden ab der 2. Biestmilchgabe 10 ml pro Liter Tränke dazugegeben.
  • Bei der Zugabe der Säure soll die Milch nicht wärmer als 30°C sein, da sie sonst zu stark ausflockt.
  • Bei der Zugabe der Verdünnung kräftig rühren.
  • Durch diese Ansäuerung erreicht die Milch nach ein paar Minuten einen pH-Wert von in etwa 5,5. Der pH-Wert sollte laufend kontrolliert werden. Der Einsatz eines digitalen pH-Wert Messgerätes hat sich bewährt, weil der pH Wert damit auf ein Zehntel genau gemessen werden kann.
  • Soll die Sauertränke 2-3 Tage haltbar sein, so muss die Menge verdünnter Säure auf 20 - 30 ml pro Liter Tränke erhöht werden.
  • Das tägliche kontrollieren und reinigen der Tränkeeimer dar aber nicht vernachlässigt werden. Auf Hygiene ist besonders zu achten.
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Regelmäßige pH-Wert Kontrollen sind vom Vorteil. Hat man Probleme mit e.Coli Durchfällen ist es ratsam auf einen pH Wert von 5,5 abzusäuern. © BRH OÖ
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Regelmäßige pH-Wert Kontrollen sind vom Vorteil. Hat man Probleme mit e.Coli Durchfällen ist es ratsam auf einen pH Wert von 5,5 abzusäuern. © BRH OÖ
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Fertige Säuregemische

Die Dosierung von fertigen Säuregemischen (flüssig oder in Pulverform) ist einfacher in der Anwendung, da keine Verdünnung hergestellt werden muss. Die Menge, die zugesetzt werden muss um einen pH-Wert von 5,5 zu erreichen, ist üblicherweise am Gebinde angegeben. Auch ist ist es vorteilhaft, den erreichten pH-Wert zu kontrollieren. Im Handel sind verschiedene Produkte von Firmen erhältlich. Auch pulverförmige Präparate sind am Markt. Die notwendige Menge Pulver muss mit einem Becher genau dosiert werden.
07.07.2025
Autor:DI Monika Gstöttinger, akad. BT
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