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Mischkulturen und Gemengeanbau im Biolandbau - Vielfalt statt Einfalt

In der natürlichen Pflanzenwelt sind Monokulturen ein Fremdwort. Wälder, Wiesen, Feuchtgebiete - sie alle zeichnen sich durch eine enorme Artenvielfalt aus. Diese Diversität ist kein Zufall, sondern ein evolutiv bewährtes Prinzip: Sie schafft Resilienz, fördert gegenseitige Unterstützung und erhält die Bodenfruchtbarkeit. In der biologischen Landwirtschaft lässt sich dieses Prinzip erfolgreich durch Mischkulturen und Gemengeanbau umsetzen. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile, Herausforderungen und praxisrelevanten Aspekte dieser Anbaustrategien.

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Mischkultur_Zwischenfrüchte © BWSB/Wallner
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Mischkultur_Zwischenfrüchte © BWSB/Wallner
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Wintergerste_Wintererbse © BWSB/Gerstl
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Wintergerste_Wintererbse © BWSB/Gerstl
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Winterroggen_Winterwicke © BWSB/Gerstl
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Winterroggen_Winterwicke © BWSB/Gerstl
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Wintertriticale_Winterackerbohne © BWSB/Gerstl
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Wintertriticale_Winterackerbohne © BWSB/Gerstl
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Wintertriticale_Winterfuttererbse © BWSB/Gerstl
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Wintertriticale_Winterfuttererbse © BWSB/Gerstl
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Winterweizen_Winterackerbohne © BWSB/Gerstl
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Winterweizen_Winterackerbohne © BWSB/Gerstl
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Zwischenfrüchte wie Meliorationsrettich und Pigmentplatterbse gehören zu den Mischkulturen eine perfekte Symbiose © BWSB/Gerstl
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Zwischenfrüchte wie Meliorationsrettich und Pigmentplatterbse gehören zu den Mischkulturen eine perfekte Symbiose © BWSB/Gerstl
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Beim Anbau von Gemenge werden mindestens zwei Pflanzenarten zur selben Zeit gesät und geerntet. Die wahrscheinlich bekanntesten und ältesten Mischkulturen im Ackerbau werden als die "Drei Schwestern" bezeichnet. Hier säten die Ureinwohner Amerikas folgende Kulturen im Gemenge: Mais, Bohnen und Kürbis. Weiters zählt der Zwischenfruchtanbau agronomisch ebenfalls zu den Mischkulturen.

Vorteile von Mischkulturen

  • Natürlicher Pflanzenschutz
    • Mischkulturen verwirren Schädlinge durch verschiedene Duftstoffe, Farben und Wuchsformen.
    • Begleitpflanzen können Schädlinge abhalten oder Nützlinge anlocken (z.B. Ringelblume gegen Nematoden).
    • Reduzierung von Krankheitsdruck durch unterschiedliche Wirtsspezifitäten.
    • Versuche der BWSB zeigten, dass ein Gemengeanbau von Winterweizen mit Winterackerbohne bzw. Sommerackerbohne mit Sommerhafer wesentlich gesünder war und auch der Druck von Blattläusen geringer war.
  • Bodenverbesserung
    • Unterschiedliche Wurzelarchitekturen lockern den Boden in mehreren Tiefen.
    • Förderung des Bodenmikrobioms.
    • Höhere und sichere Bodenbedeckung reduziert Erosion und Humusabbau.
    • Gerade Gemenge oder Zwischenfrüchte mit unterschiedlichen Leguminosen z.B. Wicke, Ackerbohne und Erbse haben sich bei Distelproblematik bewährt, sie wurzeln tiefer als die Distel und nehmen ihr die Nährstoffe weg, weiters verbessern sie die Stickstoffversorgung des Bodens.
  • Ertragsstabilität
    • Ernteausfall bei einer Art kann durch die andere teilweise kompensiert werden, die Flächennutzungseffizienz ist meist höher als beim Anbau von Monokulturen.
    • Höhere Resilienz gegenüber Klimaextremen (z.B. Trockenheit oder Starkregen).
    • Ebenfalls zeigte sich in Versuchen, dass im Gemenge von Ackerbohnen und Getreide der Hülsenansatz bei der Ackerbohne um 10 cm höher lag als bei Ackerbohne in Monokultur.
  • Höhere Ressourcennutzungseffizienz
    • Licht, Wasser und Nährstoffe werden durch unterschiedliche Pflanzen besser ausgenutzt.
    • Synergien: z.B. Tiefwurzler holen Nährstoffe aus der Tiefe, Flachwurzler profitieren davon.

Herausforderungen und Nachteile von Mischkulturen

  • Unterschiedliche Reifezeiten und Pflanzenhöhen erschweren die maschinelle Ernte, daher ist besonders darauf zu achten, dass nur Kulturen im Gemenge gesät werden, welche gleichzeitig abreifen. Neben der Sorte haben ebenso Klimafaktoren einen großen Einfluss auf eine gemeinsame Abreife.
  • Ein Anbau von Gemenge empfiehlt sich nur, sofern man das Erntegut selbst verfüttert bzw. man einen Abnehmer hat. Getreidemühlen oder auch die EZG übernehmen keine Mischkulturen.
  • Bei der Ernte muss der Lohnunternehmer informiert werden, dass der Mähdrescher entsprechend eingestellt wird, damit der Bruch so gering wie möglich gehalten wird.

Praxistipps

Standortgerechtigkeit prüfen: Welche Kulturen passen klimatisch, bodenkundlich und betrieblich zusammen? Auch muss der Nährstoffgehalt des Bodens mitbedacht werden, auf Betrieben mit Wirtschaftsdünger entwickelten sich beispielsweise die Leguminosen sehr schlecht, sie wurden vom Getreide überwachsen.

Fruchtfolgeplanung: Mischkulturen sollten die Fruchtfolge bereichern, nicht erschweren.

Saatgutwahl: Sorten mit ähnlicher Reifezeit und Wuchskraft erleichtern Ernte und Pflege.

Technische Ausstattung: Sämaschinen, Hackgeräte und Erntetechnik müssen angepasst werden können.

Fazit

Mischkulturen und Gemengeanbau bieten für den Biolandbau eine zukunftsweisende Strategie, die auf natürlichen Prinzipien basiert. Sie verbessern Boden, fördern Biodiversität, senken den Pflanzenschutzaufwand und machen Betriebe resilienter gegenüber Umweltveränderungen. Auch wenn der Aufwand höher ist, lohnt sich der Blick über den Tellerrand der Monokultur. Weiters handelt es sich bei Mischkulturen um ein sehr komplexes System, und der Bedarf an Forschung und Versuchen ist allzeit gegeben.
Quellen:
Webinar ÖKL "Mischkulturen: Wie können wir komplexe Wechselwirkungen besser verstehen" (26. Mai 2025)
Praktikerberichte und Versuche der Boden.Wasser.Schutz.Beratung

Videos

  • Aussaat - Backweizen in Mischkultur mit Körnererbse
  • Ernte - Backweizen in Mischkultur mit Körnererbse
  • Reinigung - Backweizen in Mischkultur mit Körnererbse
Weitere Informationen bei der Bioberatung unter der Tel.-Nr.:  050/6902-1450 bzw. per E-Mail: biolandbau@lk-ooe.at bzw. unter www.bwsb.at.
02.06.2025
Autor:DI Marion Gerstl
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Links zum Thema
  • BIO-GEMENGEANBAU: Praxisversuch
  • Vorwerts – ein Praxisforschungsprojekt für Weizen-Erbse-Mischkulturen in Wertschöpfungsketten - Vorwerts
  • Bionet Österreich - Neue Bionet-Broschüre online
Weitere Informationen:
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  • Bodenfruchtbarkeit - Teil 2: Säulen der Bodenfruchtbarkeit

  • Bodenfruchtbarkeit - Serie

  • Bodenfruchtbarkeit - Teil 1: Was bedeutet Bodenfruchtbarkeit?