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Kennzahlen: Fundament für eine erfolgreiche Betriebsführung

Um fundierte betriebliche Entscheidungen treffen zu können, ist es entscheidend, die wirtschaftliche Lage des Betriebes zu erfassen und zu analysieren.
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Die gezielte Analyse der Kennzahlen ermöglicht es, Potenziale zu identifizieren, Chancen zu nutzen und Risiken rechtzeitig zu erkennen. © LFI Österreich/Pomassl
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Die gezielte Analyse der Kennzahlen ermöglicht es, Potenziale zu identifizieren, Chancen zu nutzen und Risiken rechtzeitig zu erkennen. © LFI Österreich/Pomassl
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Das gelingt durch betriebswirtschaftliche Aufzeichnungen und eine Analyse der daraus resultierenden Kennzahlen. Diese liefern wichtige Informationen über die wirtschaftliche und finanzielle Situation des Betriebes und bilden damit die Basis für eine erfolgreiche Betriebsführung und die strategische Ausrichtung des Hofes. Aber welche sind die relevantesten Kennzahlen, wie werden diese berechnet, und was sagen diese aus? 

Aus den betriebswirtschaftlichen Aufzeichnungen werden bestimmte Größen entnommen und absolut oder in einen geeigneten Bezug zueinander als relative Kennzahl dargestellt. Diese Kennzahlen ermöglichen es, den eigenen Betrieb ökonomisch zu erfassen und die eigene Entwicklung und Veränderungen im Zeitverlauf zu beurteilen. Kennzahlen dienen zur Darstellung und Beurteilung von Vergangenheit und Gegenwart, auf deren Grundlage lassen sich aber auch Prognosen, Handlungsoptionen und -notwendigkeiten für die Zukunft ableiten. Welche Auswirkung hat beispielsweise eine Reduktion des Viehbestandes, ein Ausbau der Direktvermarktung, oder kann ich vom Nebenerwerb in den Haupterwerb wechseln? Diese Fragestellungen lassen sich mit betriebsindividuellem Zahlenmaterial fundiert durchrechnen und seriös beantworten.

Die Kennzahlen zur Beurteilung der ökonomischen Situation in der Land- und Forstwirtschaft gliedern sich in die drei Bereiche Rentabilität, Stabilität und Liquidität. Im Folgenden werden die einzelnen Bereiche dargestellt, und es wird aus der Vielzahl an Kennzahlen und Auswertungsmöglichkeiten auf die zentralen Kennzahlen näher eingegangen.

1. Rentabilität

Bei der Rentabilität geht es um den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes. Neben der Analyse der Aufwands- und Ertragsstruktur sind die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft (Gewinn) eine zentrale Größe für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit. Für die Berechnung der Einkünfte werden von den betrieblichen Erträgen die betrieblichen Aufwendungen abgezogen, und im Idealfall bleibt am Ende ein Gewinn übrig. Mit den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft (LuF) sind noch die erbrachten Arbeitsleistungen von familieneigenen Arbeitskräften zu entlohnen sowie das eingesetzte Eigenkapital zu verzinsen. Die Einkünfte in Bezug auf die Arbeitskraft oder die eingesetzten Stunden liefern dabei eine noch verdichtetere Information für die Analyse. 

Die Einkommensrate als weitere Rentabilitätskennzahl zeigt das Verhältnis der Einkünfte (Gewinn) zum Ertrag (Umsatz). Damit lassen sich die Produktivität und die Effizienz in der Kostenstruktur ableiten. 
Ebenso bietet der Anteil der öffentlichen Gelder an den Einkünften oder der Anteil der Abschreibung am Produktionsertrag in Relation gesetzte Größen für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit eines Betriebes.

2. Stabilität

Die Kennzahlen der Stabilität geben Auskunft darüber, ob auch bei Eintritt unvorhergesehener Ereignisse die weitere Existenz des Betriebes gesichert ist. Stabilität beschreibt die finanzielle Resilienz (Widerstandsfähigkeit) eines Betriebes, auch wirtschaftlich schwierigere Zeiten zu überstehen.     

Eine zentrale Größe der Stabilität ist die Über-/​Unterdeckung des Verbrauchs. Die Über-/​Unterdeckung wird auch als Eigenkapitalbildung bezeichnet und beschreibt jene Größe, die vom im Haushalt zur Verfügung stehenden Einkommen (Einkünfte LuF + außerlandwirtschaftliches Einkommen + Sozialeinkommen) nach Abzug des Privatverbrauches bleibt. Für die langfristige Weiterentwicklung des Betriebes ist eine angemessene Eigenkapitalbildung erforderlich, um beispielsweise, die Inflation abzudecken, dem technischen Fortschritt schrittzuhalten, Erweiterungsinvestitionen zu tätigen oder weichende Erben auszuzahlen. 

Eine Unterdeckung über mehrere Jahre kombiniert mit hoher Verschuldung führt zu einer Existenzgefährdung des Betriebes. Ohne ein Mindestmaß an Eigenkapitalbildung ist eine gesicherte Betriebsentwicklung nicht möglich. Je größer die Überdeckung des Verbrauchs über Jahre hinweg ist, umso ­flexibler, unabhängiger und krisenfester ist der Betrieb. Die Überdeckung des Verbrauchs soll umso höher sein: 
  • je höher die Inflationsrate ist 
  • je höher die Fremdkapital­belastung ist 
  • je älter das Anlagever­mögen ist 
  • je risikoreicher die Produktion und Vermarktung ist 
Der Privatverbrauch ist eine weitere wichtige Größe der Stabilität. Im Privatverbrauch sind neben den Lebenshaltungskosten wie Lebensmittel, anteilige private Anschaffungen, Arzt, Freizeit etc. auch private Versicherungen und Ansparungen berücksichtigt. Neben der absoluten Größe kann der Privatverbrauch auch auf die vollverpflegte Person heruntergebrochen werden. Entscheidend für die Stabilität eines Betriebes ist auch die Kapitalausstattung. Dabei gibt die Eigenkapitalquote als Kennzahl an, wie hoch der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital des Betriebes ist. Eine hohe Eigenkapitalquote zeigt, dass der Betrieb finanziell solide aufgestellt und weniger von Fremdfinanzierungen abhängig ist. Je höher die Eigenkapitalquote ist, umso krisensicherer ist der Betrieb.

3. Liquidität

Bei den Kennzahlen der Liquidität geht es um die Fähigkeit eines Betriebes, seinen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen. Dabei geht es kurzfristig um die Beurteilung der aktuellen Finanzierungssituation, aber langfristig auch um die Finanzierbarkeit zukünftiger Investitionsvorhaben. Eine stabile Liquiditätsreserve ist wichtig, um unvorhergesehene Kosten abzudecken. Betriebe sollten eine ausreichende Liquidität aufweisen, um auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig zu bleiben. 

Zentrale Kennzahlen der Liquidität sind die Kapitaldienstgrenzen. Die Kapitaldienstgrenze zeigt jenen Betrag, der jährlich maximal für die Tilgung und Zinsen von zusätzlichen Krediten bereitgestellt werden kann. Mit der nachhaltigen, mittelfristigen und kurzfristigen Kapitaldienstgrenze (KDG) gibt es verschiedene Stufen in der Beurteilung der Finanzierbarkeit. Für die Berechnung der nachhaltigen KDG wird von der Über-/​Unterdeckung ausgegangen, und bestehende Kredittilgungen werden abgezogen. Bei Schuldenfreiheit entspricht die Über-/​Unterdeckung der nachhaltigen Kapitaldienstgrenze. 

Bei der mittelfristigen KDG wird die Abschreibung der Gebäude hinzugerechnet, weil davon ausgegangen wird, dass der betreffende Abschreibungsbeitrag für Finanzierungszwecke verfügbar ist und nicht unmittelbar ein Ersatz bestehender Gebäude finanziert werden muss. Die mittelfristige KDG ist insbesondere bei der Planung größerer Investitionen in bauliche Anlagen relevant. 

Wird auch die Abschreibung von Maschinen und Geräten miteinbezogen, ergibt sich die kurzfristige KDG. Die kurzfristige KDG sollte nie vollständig ausgeschöpft werden, um auch für unvorhergesehene Finanzierungserfordernisse bzw. schlechten Marktphasen Mittel bereit zu haben. Je länger der Betrachtungszeitraum, umso höher müssen die notwendigen Reserven sein, d.h. die berechnete Kapitaldienstgrenze sollte niemals gänzlich mit Kreditbelastungen ausgeschöpft werden. Für eine Kalkulation ist es ratsam, einen Durchschnittswert der vergangenen Jahre heranzuziehen.

Angebot nutzen

Eigene betriebswirtschaftliche Aufzeichnungen und die daraus resultierenden Kennzahlen liefern ein wertvolles Fundament für eine nachhaltig erfolgreiche Betriebsführung. Nur eigene betriebswirtschaftliche Aufzeichnungen und Kennzahlen ermöglichen eine klare Sicht auf die Einkommensverhältnisse des eigenen Betriebes. Aufgrund der Datengrundlage können so Handlungsoptionen abgeleitet und wichtige Schritte zur Weiterentwicklung, Sicherung und Optimierung gesetzt werden. Als wertvolle Entscheidungs- und Argumentationsgrundlage beispielsweise für Investitionen oder Bankgespräche, aber auch als Planungsgrundlage für die künftige Betriebsausrichtung, sind eigene betriebswirtschaftliche Aufzeichnungen entscheidend.

Sie möchten Ihren Betrieb auch zahlenmäßig erfassen und die eigenen Kennzahlen für die Betriebsführung nutzen? Der Arbeitskreis Unternehmensführung unterstützt Sie dabei und bietet Ihnen das ideale Angebot!
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Autor:Martina Weichsler
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