Notwendige Wertschätzung für die heimische Honigproduktion

Laut Statistik Austria wurden im Wirtschaftsjahr 2022/23 in Österreich insgesamt 8.787 Tonnen Honig als Nahrungsmittel verbraucht. Dies entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 1 kg/Jahr. Der Selbstversorgungsgrad lag in diesem Zeitraum bei rund 49 %. Somit wurde über die Hälfte des in Österreich konsumierten Honigs importiert. Eine Steigerung der Inlandsproduktion ist grundsätzlich möglich, erfordert jedoch eine entsprechende Nachfrage der Konsumentinnen und Konsumenten. Die neue Herkunftskennzeichnung („Honigrichtlinie“) kann hier einen entscheidenden Impuls geben.

Die Tatsache, dass Imkerinnen und Imker von der natürlichen Witterung abhängig sind und daher nicht jedes Jahr eine hohe Honigernte erzielen können, verschärft die Situation. Zudem sind die Produktionskosten für heimischen Honig hoch und variieren je nach Imkerei. Gleichzeitig überschwemmt günstiger Importhonig den Markt, was zu einem Preisverfall führt. Aktuell erhalten Imkerinnen und Imker trotz gestiegener Produktionskosten etwa 3,50 € pro kg für konventionellen Blütenhonig im Großhandel.
Aufgrund des Preisverfalles sehen sich viele Imkereien gezwungen, den Honig zu lagern. Da Honig nicht unbegrenzt gelagert werden kann, stellt dies eine ernsthafte Herausforderung dar. Erwerbsimkereien sehen sich zunehmend gezwungen ihre Betriebsstrategien zu überdenken und neu auszurichten.

Konsumenten sind gefragt!
Die Verbesserung der Situation beginnt mit der bewussten Nachfrage nach österreichischem Honig. Konsumentinnen und Konsumenten haben durch ihre Kaufentscheidungen die Möglichkeit, die Zukunft der heimischen Imkerei maßgeblich zu beeinflussen. Der Kauf regionaler Produkte stärkt die lokale Wirtschaft und fördert die Biodiversität. Die Bestäubungsleistung der Honigbienen führt zu einer besseren Fruchtentwicklung und stärkt somit die heimische Lebensmittelproduktion. Wir tragen alle dazu bei, unsere Umwelt entsprechend zu unterstützen!