Walter Klingenbrunner: Mein wichtigstes Ziel ist es, die Biobäuerinnen und Biobauern so zu unterstützen, dass sie ihre Höfe ökologisch und wirtschaftlich erfolgreich betreiben können. An vorderster Stelle steht, dass sich die Einkommenssituation so schnell wie möglich wieder verbessert. Nach dem Absatzhoch während Corona hat sich die Marktsituation auf dem Bio-Sektor nun wieder auf dem Vor-Corona-Niveau eingependelt. Unser Ziel ist es, den Marktanteil an Bioprodukten jetzt wieder in die Höhe zu schrauben.
Zum Absatzrückgang kommen gestiegene Betriebsmittelkosten bei gleichzeitig sinkenden Erzeugerpreisen. Da heißt es jetzt auf der einen Seite Kosten vermeiden oder senken. Kosten, die teilweise auch durch zuviel Bürokratie verursacht werden. Auf der anderen Seite muss Bio im ÖPUL wieder besser honoriert werden. Da gibt es zwar teilweise schon Verbesserungen, aber hier ist eindeutig noch Luft nach oben.
Ein weiteres großes Thema ist der Bio-Anteil in Großküchen. Der Aktionsplan Nachhaltige Beschaffung sieht vor, dass der Anteil an Bio-Lebensmitteln in den öffentlichen Kantinen schrittweise erhöht wird und ab 2030 bei 55% liegen muss. Davon sind wir aber noch sehr weit entfernt. Es liegt an uns, die Umsetzung dieser Vorgaben immer wieder einzufordern. Auch in der Gastronomie sehe ich noch Potenzial. Es gibt einige Wirte, die intensiv hinter Bio stehen, viele setzen mäßig auf Bio, aber den meisten ist es kein großes Anliegen. Hier sind wir gefragt, uns mit unseren Produkten entsprechend zu positionieren.
In Richtung Konsumenten setzen wir ebenfalls verstärkt auf Bewusstseinsbildung. So haben wir vor Kurzem eine Veranstaltung im Palmenhaus im Wiener Burggarten organisiert, bei der die Bio-Direktvermarkter sich und ihre Produkte präsentieren konnten.