Ausbringung, Zeitpunkt, Einarbeitung
Eine Kalkung ist grundsätzlich das ganze Jahr über möglich, es ist allerdings auf die unterschiedlichen pH-Wert-Ansprüche der Kulturen zu achten. Wichtig ist die Befahrbarkeit des Bodens, daher bietet die Stoppelkalkung im Sommer meist eine ideale Ausbringmöglichkeit.
Für eine Erhaltungskalkung sind alle Kalkformen geeignet, wobei bei guter Bodenstruktur und auf leichten Böden die Anwendung von Branntkalk nicht notwendig ist. Vor allem auf leichten Standorten ist eine Kalkung mit Kohlensaurem Kalk ausreichend, da er aufgrund seines geringen Tongehalts nur geringe Mengen Calcium einbauen kann und somit die rasche Wirkung von Branntkalk nicht vorhanden ist. Auf schweren Standorten, wo die rasche Verbesserung einer Bodenstruktur erreicht werden soll, ist eine Kalkung mit Brannt- oder Mischkalken sinnvoll. Brannt- und Mischkalke sollten unbedingt oberflächig durch Eggen oder Grubbern eingearbeitet werden. Auf keinen Fall sollte Kalk eingepflügt werden.
Auf Grünland ist nur der Einsatz von Kohlensaurem Kalk sinnvoll, da keine Einarbeitung möglich ist und durch den höheren Humusgehalt meist eine gute Bodenstruktur vorhanden ist. Bei carbonatischen Kalkformen (Kohlensaurer Kalk, Mischkalk) ist die Ausbringung in Mehlform zu bevorzugen, da durch die vergrößerte Oberfläche die Auflösung durch Säuren und in der Folge die Wirkung beschleunigt wird. Branntkalk wird nach dem Brennen gebrochen und körnig ausgebracht. Hier tritt keine verlangsamte Wirkung auf, da Branntkalk im Boden mit Wasser reagiert und sich dadurch schneller auflöst. Granulierte Kalke dienen der Staubvermeidung, vermahlene wirken aber besser. Eine Einarbeitung in den frühen Morgenstunden bei Tau kann das Stauben verringern.