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Klimaschutz macht sich bezahlt

Mit gezielten Maßnahmen Emissionen reduzieren und gleichzeitig Wirtschaftlichkeit am Betrieb erhöhen. Projekt "Climate Farm Demo" setzt dahingehend wichtige Schritte.
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Wie die CO2-Bilanz verbessern? Ein möglicher Weg ist, sich von Futtermittelimporten unabhängiger zu machen. Im Grünland etwa lässt sich die Eiweißausbeute im Grundfutter noch optimieren. © Fendt
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Wie die CO2-Bilanz verbessern? Ein möglicher Weg ist, sich von Futtermittelimporten unabhängiger zu machen. Im Grünland etwa lässt sich die Eiweißausbeute im Grundfutter noch optimieren. © Fendt
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Der Klimawandel trifft uns alle. Allen voran die Landwirtschaft. Er stellt die Bäuerinnen und  Bauern mit zunehmenden Extremwetter- Perioden vor Herausforderungen. Er zwingt sie, bewährte landwirtschaftliche  Praktiken zu verändern. Eine  prekäre Situation. Gezielte Beratung  soll den Betrieben in den  kommenden Jahren helfen, sich  dem schwierigeren Klima anzupassen  und aufdecken, wo Treibhausgase  eingespart werden  können, um die Erhitzung des  Weltklimas abzuschwächen.

Alle im selben Boot

In Österreich stoßen die Sektoren  Energie und Verkehr mehr  als 70% der klimarelevanten  Gase aus. Die Emissionen  aus der Landwirtschaft tragen  nur etwa 11% zu den  österreichischen Treibhausgas- Emissionen bei. Dennoch sitzen  beim Klima alle im selben Boot  und müssen das sinnbildliche  Wasser schöpfen - egal, ob man  einen Becher oder einen Kübel  in der Hand hat.

Die Hauptverursacher in der  Landwirtschaft sind neben  der Verdauung der Nutztiere, die knapp über 50% der Treibhausgasemissionen ausmacht, auch die Düngung landwirtschaftlicher  Böden (22%)  und das Wirtschaftsdüngermanagement  (13%). Die restlichen 14% kommen  aus dem Energieeinsatz in  der Landwirtschaft. Bei den klimarelevanten  Gasen handelt es  sich meist um Kohlenstoffdioxid  (CO2), Methan (CH4) sowie Stickstoffdioxid, besser bekannt  als Lachgas (N2O), die unser Klima  aufheizen.

Es gibt Auswege

In vielen Bereichen gibt es Auswege. Sehen wir uns die Emissionen  und die abgeleiteten  Maßnahmen am Beispiel eines  konventionellen Milchviehbetriebes  an. Hier wird neben Methan  auch vorgelagertes Kohlendioxid  und Lachgas freigesetzt. Das Methan wird durch die Verdauung  der Rinder verursacht, welches aber durch spezielle  Futtermittel reduziert werden  kann. Das vorgelagerte Kohlendioxid  entsteht bei der Futtermittelproduktion, im Speziellen  durch die Feldarbeiten mit Maschinen, die mit fossilem Diesel  angetrieben werden. Auch dieser Anteil an den  Emissionen am Betrieb kann  durch spezielle Techniken beim  Futtermittelanbau gesenkt werden. Vorgelagertes Lachgas (Stickstoffdioxid) wird durch  den Einsatz von Pflanzendüngemittel  freigesetzt. Hier kann  durch den Einsatz von speziellen  Düngeverfahren oder eben  durch emissionsreduzierende  Düngemittel Abhilfe geschaffen  werden.

Klimaschutz lohnt sich

Die Vorteile, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, überwiegen. Es bringt nicht  nur ein gutes Gefühl, sondern  schont in weiterer Folge auch  die eigene Geldtasche durch effizientere  Nährstoffkreisläufe  und Energieeinsparung.

Durch die Aufnahme des  Ist-Standes und gezielte Beratung  erhält man einen Überblick  über die Emissionen am Betrieb. Derartige Bilanzierungen sind  auch Grundlage für einen möglichen  Zertifikatehandel oder ähnliche Systeme.
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Familie Wallner ist mit dabei © Stiefkind
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Familie Wallner ist mit dabei © Stiefkind
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Kohlenstoffneutralität erreichbar machen

Das Projekt "Climate Farm Demo" liefert vergleichbare Zahlen von 1.500 Betrieben aus der EU.
Eine Initiative, die erste Schritte  in der Klimabilanzierung im  landwirtschaftlichen Sektor  setzt, ist das Projekt "Climate Farm Demo". Dieses wird durch  das Förderprogramm "Horizon Europe" durch die Europäische Union gefördert. Hinter dem  Projekt der Klimademonstrations- Höfe steht ein einzigartiges  transeuropäisches Netzwerk, das 28 Länder und alle Klimagebiete  abdeckt. Das Projektziel  ist, die Einführung von Praktiken  und Lösungen für klimagerechte  Landwirtschaft zu beschleunigen. Der Agrarsektor  soll bis 2050 kohlenstoffneutral  werden und damit die Ziele der  EU-Klimastrategie erfüllen. Um  dieses Ziel zu erreichen, wurde  bereits ein Netzwerk von 1.500  landwirtschaftlichen Betrieben  und Beratenden auf europäischer  und nationaler Ebene aufgebaut, um den Wissensaustausch zu erhöhen.

Lösungen finden

Die Beratenden werden jeden Projektbetrieb  bei der Umsetzung  von Anpassungs- und Abmilderungsmaßnahmen  unterstützen  und den CO2-Fußabdruck dank  harmonisierter Methoden und  Instrumente bewerten. Dadurch  werden die Daten vergleichbar  und Lösungswege können über  die Grenzen hinweg adaptiert  werden.

In der Steiermark sind 28 Betriebe  aus verschiedenen Produktionssparten  aktiv mit dabei, vier stellen wir hier vor (unten). Der nationale Projektstart  erfolgte mit Februar 2024. Im ersten Schritt werden noch  heuer an den teilnehmenden  Betrieben Audits durchgeführt  und Maßnahmen zum Klimaschutz  sowie zur Klimawandelanpassung  am Betrieb gesetzt. In den kommenden fünf Jahren  werden die Beratenden mit den Betrieben  die ausgewählten Maßnahmen  umsetzen, überwachen und gegebenenfalls adaptieren.

Andreas Steinegger aus Niklasdorf führt mit seiner Familie einen weidelastigen Bio-Milchviehbetrieb

Wir wollen wissen, ob wir noch mehr  beitragen können  und vor allem wie.
Bio-Milchbauer und Kammerobmann  Andreas Steinegger  hat mit seiner Familie  schon viel für die Nachhaltigkeit  seines Betriebes  getan: "Wir haben vor geraumer  Zeit auf Bio umgestellt  und gehen auch mit  den Milchkühen intensiv  auf die Weide. Das war  ein großer Schritt, aber wir  wissen nicht genau, was  der genaue Output davon  ist.“ Steinegger meint damit, wie viel Treibhausgase  er durch diese Wirtschaftsweise  vermeiden kann. "Wir Bauern sind die ersten, die vom Klimawandel betroffen  sind“, gibt er zu bedenken. Daher will er auch  gegen den Klimawandel ankämpfen. Die Mechanisierung  am Hof wurde dafür  genauso überdacht, wie das  Energiekonzept. Photovoltaik, Wärmepumpe mit Tiefenbohrung  und Holzherd  sind in einem System integriert, um Strom und Wärme  bestens auszunutzen.

Thomas Schaffer aus Birkfeld stellt aus eigenem Obst und Kräutern edle Essige her

Wie nahe bin ich mit  meinem Produkt an  einer völligen Nachhaltigkeit  dran?
"Als ehemaliger Physiker  und Chemiker möchte ich  es genau wissen, ob ich tatsächlich  so nachhaltig bin  wie ich glaube. Und wenn  nicht, wo liegen dann die  Probleme?“, hat Thomas Schaffer aus Birkfeld klare  Erwartungen an die Teilnahme  am Projekt "Climate Farm Demo". Gemeinsam  mit seiner Frau Beate  Oswald stellt er 62 Sorten  an Spezialitäten-Essigen  aus hofeigenen Rohstoffen  her. Die Abwärme wird fürs  Heizen genutzt, den Strom  für die Kühlung liefert eine  Photovoltaik-Anlage. Eine  spannende Frage ist für ihn  auch, welche Investitionen  in die Senkung von Treibhausgasemissionen  für  bäuerliche Betrieb auch  wirtschaftlich Sinn machen, "denn Großkonzerne  können viel Geld in die  Hand nehmen, um ihren  Footprint zu drücken. Wir nicht."

Stefan Pongratz aus Dobl-Zwaring betreibt viehlosen Bio-Ackerbau und Kompostierung

Ich bin daran interessiert, auf welche Technologien andere  Betriebe setzen.
"Einerseits möchte ich natürlich  meine CO2-Bilanz  ermitteln. Aber ich möchte  auch wissen, was ist der  Antrieb der Zukunft in der  Landwirtschaft? Welchen Sinn macht Agroforst?“, steckt Stefan Pongratz seine  Ziele fürs Projekt "Climate Farm Demo" ab, für  das er bereits detaillierte Betriebserhebungsbögen  ausgefüllt  hat.
Dinkel, Hafer, Roggen, Weizen, Sonnenblumen, Ölkürbis, Käferbohnen, Winterackerbohne, Mais und Hanf baut der  Bio-Ackerbauer auf seinen  Flächen an. Dabei hält er  keine Nutztiere. Gedüngt  wird mit wertvollem Kompost, den er selbst herstellt. Ihn reizt der Vergleich mit  Betrieben aus seinem Bereich in anderen EU-Ländern. "Welche Technologien  verwenden sie heute  und auf welche setzen sie  morgen?“, hofft Pongratz  auf spannende Einblicke und Inputs.

Thomas Haider ist Bio-Hendlmäster und Energiewirt in St. Oswald bei Plankenwarth

Der gegenseitige  Austausch hat oft  den größten Wert. Ich  will mich vernetzen.
Die erste Photovoltaikanlage  bauten die Eltern von Thomas Haider bereits vor  13 Jahren. Im Vorjahr ging  eine 170-kWp-Anlage samt  60 Kilowattstunden großem  Batteriespeicher in Betrieb. Der Bio-Masthendlstall  wird mit Hackschnitzeln  aus dem eigenen Wald  beheizt und mehr als zehn  Monate im Jahr völlig mit  eigenem Strom betrieben. Nur im Dezember und Jänner  muss er zukaufen.

"Ich möchte im Zuge dieses  Projektes internationale  Betriebe kennenlernen. Der gegenseitige Austausch  hat oft den größten Wert“, schildert Haider seine Erwartungen. Denn er macht  sich Gedanken, wie der Betrieb  sich weiterentwickeln  wird. "Ein E-Auto und E-Hoflader  sind da für mich  natürlich ein Thema“, erhofft  sich Haider Antworten  darauf, wieviel Sinn  diese Investitionen für ihn  und das Klima machen.
24.05.2024
Autor:Michael Billensteiner MSc, LK Steiermark
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