Spiralfedertheorie: Zusammenspiel von Produktpreisen und Betriebsmittelkosten
Die Spiralfedertheorie von Christian Stockinger, LfL Bayern, versucht, das Zusammenspiel von Produktpreisen und Betriebsmittelkosten und damit verbunden die Gewinnschwankungen bei stark schwankenden Marktpreisen bildlich zu veranschaulichen.
Seit Mitte/Ende 2021 sind in der Landwirtschaft starke Steigerung bei Produkt- und Betriebsmittelpreisen zu beobachten. Derzeit geben einige Produktpreise bereits deutlich nach, auch bei den Betriebsmittelpreisen sind zumindest an den Börsen Rückgänge festzustellen. Diese Preisschwankungen kommen jedoch bei den Betrieben nicht unmittelbar an, sondern zeigen sich oftmals zeitversetzt.
Ursache für die ansteigenden Produktpreise auf den Agrarmärkten lagen unter anderem in den gestiegenen Energiekosten. Diese führten zu steigenden Betriebsmittelpreisen und in weiterer Folge zu Produktpreissteigerungen. Die Spiralfedertheorie versucht zu erklären, wie sich die Gewinnmargen - also die Differenz zwischen Produktpreis und Kosten - in turbulenten Marktzeiten auf Ebene der landwirtschaftlichen Betriebe verhält. Denn die einzelbetrieblichen Gewinnmargen korrelieren nur bedingt mit den Schwankungen der Produkt- und Betriebsmittelpreise an den Börsen.
Das Modell der Spiralfedertheorie wurde aus Marktanalysen der Vergangenheit entwickelt und untersucht instabile Marktphasen. Die Theorie leitet sich vom Verhalten einer Spiralfeder ab: Zieht man bei einer Spiralfeder bei einem Ende rasch an, so folgt das andere Ende mit Verzögerung und zieht sich danach weiter zusammen als in der Ausgangsstellung. Ähnlich verhält sich das Zusammenspiel von Preisen und Kosten.
Ursache für die ansteigenden Produktpreise auf den Agrarmärkten lagen unter anderem in den gestiegenen Energiekosten. Diese führten zu steigenden Betriebsmittelpreisen und in weiterer Folge zu Produktpreissteigerungen. Die Spiralfedertheorie versucht zu erklären, wie sich die Gewinnmargen - also die Differenz zwischen Produktpreis und Kosten - in turbulenten Marktzeiten auf Ebene der landwirtschaftlichen Betriebe verhält. Denn die einzelbetrieblichen Gewinnmargen korrelieren nur bedingt mit den Schwankungen der Produkt- und Betriebsmittelpreise an den Börsen.
Das Modell der Spiralfedertheorie wurde aus Marktanalysen der Vergangenheit entwickelt und untersucht instabile Marktphasen. Die Theorie leitet sich vom Verhalten einer Spiralfeder ab: Zieht man bei einer Spiralfeder bei einem Ende rasch an, so folgt das andere Ende mit Verzögerung und zieht sich danach weiter zusammen als in der Ausgangsstellung. Ähnlich verhält sich das Zusammenspiel von Preisen und Kosten.
Ziehen Produktpreise rasch an, so folgen die Betriebsmittelkosten nicht unmittelbar, sondern erst mit etwas Verzögerung; oftmals sind am Betrieb noch Vorräte und Kontrakte vorhanden, die zu niedrigen Preisen eingekauft wurden. Dies ist der Zeitraum mit der höchsten Gewinnmarge. Nach einer gewissen Zeit folgen dann die Betriebsmittelkosten den Produktpreisen. Durch eine höhere Nachfrage nach Betriebsmittel kommt es nach und nach zu höheren Einkaufspreisen. Das sind jene Phasen in denen die Gewinnmargen deutlich schrumpfen. Die Produktpreise können bereits nachgeben, die eingesetzten Betriebsmittel erreichen erst jetzt den Zenit. Das Futterlager wurde mit teurem Kraftfutter gefüllt, auf den Feldern wurde der teure Mineraldünger ausgebracht; auch der Diesel musste zu hohen Preise eingekauft werden, um einige Beispiele zu nennen. Dem nicht genug ist bei den Produktpreisen oftmals zusätzlich eine Gegenbewegung festzustellen und sie fallen auf ein deutlich niedrigeres Preisniveau als vor dem Preisanstieg. Die Betriebsmittelpreise geben jedoch nur langsam nach. Erst danach ist wieder ein stabileres Preis-/Kostenverhältnis zu erwarten.
Wie lange die jeweiligen Phasen tatsächlich dauern, ist nicht zu prognostizieren, bestenfalls im Nachhinein zu analysieren bzw. zu eruieren. Jedoch kann das Modell helfen, die jeweilige Marktsituation zu bewerten, zu erwartende Entwicklungen einzuschätzen und bessere unternehmerische Entscheidungen zu treffen.
Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter sind diesen Entwicklungen auf den Märken nicht bedingungslos ausgeliefert, denn die Produktionskosten sind nicht nur von den Betriebsmittelpreisen abhängig. Entscheidend für die Gewinnmarge ist auch, welche Betriebsmittel und welche Mengen davon eingesetzt werden. Die derzeitig hohen Betriebsmittelpreise können auch helfen, deren Einsatz zu überdenken, Produktionsanpassungen vorzunehmen und zu optimieren. Langfristig entscheidend für den Unternehmenserfolg ist die einzelbetriebliche Kostenstruktur.
Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter sind diesen Entwicklungen auf den Märken nicht bedingungslos ausgeliefert, denn die Produktionskosten sind nicht nur von den Betriebsmittelpreisen abhängig. Entscheidend für die Gewinnmarge ist auch, welche Betriebsmittel und welche Mengen davon eingesetzt werden. Die derzeitig hohen Betriebsmittelpreise können auch helfen, deren Einsatz zu überdenken, Produktionsanpassungen vorzunehmen und zu optimieren. Langfristig entscheidend für den Unternehmenserfolg ist die einzelbetriebliche Kostenstruktur.