Insekten: Gemeiner Ohrwurm
Forficula auricularia L.
Gegenspieler oder Schädling
Im Weinbau ist der Gemeine Ohrwurm ein natürlicher Gegenspieler von Larven und Puppen des Bekreuzten Traubenwickler Lobesia botrana, dem Einbindigen Traubenwickler Eupoecilia ambiguella sowie dem Springwurmwickler Sparganothis pilleriana. In den letzten Jahren wird ein häufiges Auftreten des Ohrwurms im Weinbau beobachtet, die sich als Massenansammlung in den Trauben, hauptsächlich vor der Weinlese bemerkbar macht. Schäden, die am Rebstock zu bemerken sind, sind die starken Verkotungen.
Ein bis drei 20 cm lange Bambusröhren welche am
Stamm zur Schadensschwellenbestimmung befestigt
werden. Die Ohrwürmer wandern in die unten
offenen Röhren ein und werden 1 Mal in der Woche
kontrolliert, befinden sich durchschnittlich mehr als
50 Individuen in einer Falle ist die Schadensschwelle
überschritten. Pro Weingarten sind mindestens zehn Fallen
auszuwerten. © E.Kührer, WBS Krems |
Ein bis drei 20 cm lange Bambusröhren welche am
Stamm zur Schadensschwellenbestimmung befestigt
werden. Die Ohrwürmer wandern in die unten
offenen Röhren ein und werden 1 Mal in der Woche
kontrolliert, befinden sich durchschnittlich mehr als
50 Individuen in einer Falle ist die Schadensschwelle
überschritten. Pro Weingarten sind mindestens zehn Fallen
auszuwerten. © E.Kührer, WBS Krems |
Ausscheidungen und Fraß
Bei feuchtem Mikroklima verpilzen die Ausscheidungen. Im weiteren Verlauf breiten sich die Pathogene auf gesunde Beeren aus. Als weiteres Schadbild tritt massiver Ohrwurmfraß an bereits verletzten Beeren auf. Das von den Tieren unter Stress abgegebene Abwehrsekret gelangt in den Most. Die Substanz hat einen rauchigen Geruch und schmeckt nach Desinfektionsmittel. Derzeit laufen Untersuchungen, inwieweit hierdurch Geschmacks- und Geruchsfehltöne im Wein verursacht werden. Gegen den gemeinen Ohrwurm kann laut PSM-Liste das Produkt Spintor eingesetzt werden.
07.05.2024
Autor:Österreichischer Weinbauverband