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Geflügelpest: Stallpflicht in einigen Gebieten Österreichs

In Gebieten mit "stark erhöhtem Risiko" gilt seit 20. November Stallpflicht für Geflügel. Österreichweit werden alle geflügelhaltenden Betriebe ersucht, alle notwendigen Biosicherheitsmaßnamen strikt einzuhalten.
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© AMA-Marketing
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Die aktuellen Ausbrüche von Geflügelpest in Österreich und das dynamische Seuchengeschehen in Europa haben die zuständige Behörde, basierend auf der Risikoeinschätzung der AGES und Erfahrungen der letzten Jahre, dazu veranlasst Gebiete mit sogenanntem "stark erhöhtem Risiko" zu verlautbaren.

In diesen Gebieten müssen alle Geflügelhalterinnen und -halter zusätzlich zu den bereits geltenden Vorsichtsmaßnahmen in ganz Österreich folgende Bestimmungen einhalten:
  • Stallpflicht - Geflügel oder andere in Gefangenschaft gehaltene Vögel sind dauerhaft in Stallungen oder jedenfalls in geschlossenen Haltungsvorrichtungen zu halten, die zumindest oben abgedeckt sind. Der Kontakt zu Wildvögeln und deren Kot ist bestmöglich zu vermeiden.
  • Auf kleinen Betrieben und Hobbyhaltungen wird zum Schutz der Tiere vor Ansteckung dringend empfohlen, diese dauerhaft in geschlossenen Vorrichtungen zu halten. Sollte dies aus baulichen Gründen nicht möglich sein, so sind in Betrieben unter 50 Tieren zumindest die Maßnahmen der Gebiete mit erhöhtem Risiko einzuhalten.
Alle Gebiete mit stark erhöhtem Geflügelpestrisiko sind im Downloadbereich ersichtlich.

Fälle in Hausgeflügel bestätigt

Hintergrund für die Verschärfung der Maßnahmen sind zwei bestätigte Geflügelpest-Fälle in Hausgeflügel. In einer Kleinhaltung im Bezirk Neusiedl am See (Burgenland) wurde am 17. November 2025 erstmals im laufenden Jahr bei gehaltenen Vögeln der Geflügelpest-Erreger HPAI H5N1 nachgewiesen. Der betroffene Tierbestand umfasste rund 170 Tiere, darunter Hühner, Enten, Gänse und Puten. Der Betrieb wurde umgehend gesperrt. Die noch nicht verstorbenen Tiere der Kleinhaltung wurden bereits tierschutzgerecht gekeult.

Am 19. November wurde in einer Geflügelhaltung im Bezirk Steyr (Oberösterreich) ein Geflügelpest-Fall bestätigt. Am betroffenen Betrieb wurden über 700 Gänse gehalten, etliche Tiere sind bereits verendet. Für das noch vorhandene Geflügel wurde vom Magistrat die schmerzfreie Tötung angeordnet. Der Betrieb befindet sich in einem Gebiet, in dem in den letzten Wochen vereinzelt verendete Wildvögel positiv auf HPAI getestet wurden.

Am Abend des 27. November 2025 wurde ein weiterer Ausbruch der Aviären Influenza im Burgenland bestätigt, der betroffene Kleinbetrieb im Bezirk Neusiedl am See liegt in der bereits bestehenden Sperrzone. Daher ist keine geographische Anpassung der Zone notwendig. Eine Verlängerung der Dauer der Sperrzone ist allerdings erforderlich.

    Schutz- und Überwachungszonen eingerichtet

    Rund um die betroffenen Betriebe wurden eine Schutzzone mit einem Radius von drei Kilometern sowie eine Überwachungszone von zehn Kilometern eingerichtet sowie eine risikobasierte Kontrolle von Geflügelhaltungen gestartet. Folgende Auflagen gelten für Halter:innen in der Schutz- und Überwachungszone:
    • Das gehaltene Geflügel ist so abzusondern (z.B.: in Ställen), dass es vor dem Kontakt mit Wildvögeln geschützt ist. Dies gilt unabhängig von der Bestandsgröße, das bedeutet, dass die Aufstallungsverpflichtung auch für Kleinbetriebe unter 50 Tieren gilt!  
    • Der Zugang von betriebsfremden Personen zu Geflügel haltenden Betrieben ist auf ein unerlässliches Minimum zu beschränken. Alle Personen, die Geflügelstallungen betreten, müssen angemessene Biosicherheitsmaßnahmen (z.B.: Desinfektion an Ein- und Ausgängen der Stallungen) einhalten. Besuche sind zu dokumentieren.
    • Alle Fahrzeuge, die einen Geflügel-Betrieb anfahren oder verlassen, sind geeigneten Desinfektionsmaßnahmen zu unterziehen.
    • Das Einbringen von lebendem Geflügel in Haltungsbetriebe in der Zone ist verboten
    • Das Geflügel und dessen Produkte dürfen nur mit Genehmigung der Bezirksverwaltungsbehörde in einen Betrieb verbracht oder aus einem Betrieb entfernt werden.
    • Sollte es zu einer erhöhten Sterblichkeit von Geflügel im Betrieb kommen, ist dies unmittelbar der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde zu melden.
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    Geflügelpest Ausbrüche (Stand: 15.12.2025) © AGES
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    Geflügelpest Ausbrüche (Stand: 15.12.2025) © AGES
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    Seit Ende September 2025 wurden HPAI-positive Wildvögel in mehreren Bundesländern bestätigt.

    Folgende Biosicherheitsmaßnahmen müssen österreichweit eingehalten werden

    Aufgrund der sich verschärfenden Situation wurde das gesamte Österreichische Bundesgebiet bereits am 3. November zum "Gebiet mit erhöhtem Risiko" erklärt. Die Maßnahmen, die geflügelhaltende Betriebe seitdem einhalten müssen, dienen dazu, den Kontakt zwischen Wildvögel und Hausgeflügel zu unterbinden und somit eine Übertragung der Aviären Influenza in heimische Bestände zu verhindern. Dazu gehören:
    • Trennung von Enten und Gänsen von anderem Geflügel.
    • Geflügel sollte bestmöglich vor dem Kontakt mit Wildvögeln (z.B. Schutznetze oder Dächer) geschützt werden.
    • Die Tränkung der Tiere darf nicht mit Wasser aus Sammelbecken für Oberflächenwasser erfolgen, zu dem Wildvögel Zugang haben.
    • Die Reinigung und Desinfektion der Beförderungsmittel, Ladeplätze und Gerätschaften hat mit besonderer Sorgfalt zu erfolgen.
    • Der Behörde (der Amtstierärztin/dem Amtstierarzt) ist zu melden, wenn beim Geflügel ein Rückgang der Futter- und Wasseraufnahme um mehr als 20% oder ein Abfall der Eierproduktion um mehr als 5% für mehr als zwei Tage besteht, oder wenn die Sterberate höher als 3% in einer Woche ist.
    • Tot aufgefundene Wasser- und Greifvögel und jeder Seuchenverdacht bei gehaltenen Tieren sind dem Amtstierarzt/-tierärztin zu melden.
    Weiters ist jede Haltung von Geflügel (ab 1 Tier) innerhalb einer Woche der Bezirksverwaltungsbehörde zu melden.

    Die rechtliche Grundlage zu den Vorschriften bildet die Vogelgesundheitsverordnung, die sich im Downloadbereich findet.
     

    Biosicherheit: Merkblatt und Infoblatt in verschiedenen Sprachen

    Die Landwirtschaftskammer Österreich hat in Zusammenarbeit mit der Österreichischen  Qualitätsgeflügelvereinigung ein Merkblatt zur Vogelgrippe sowie ein kurzes, einfaches Informationsblatt für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in insgesamt 11 verschiedenen Sprachen verfasst. Diese Materialien sollen helfen, alle Beteiligten über die wichtigsten Schutzmaßnahmen zu informieren. Der Download ist hier möglich.

    FAQs zur Geflügelpest - "Vogelgrippe"

    Ausführliche Hintergrundinformationen zur "Vogelgrippe" werden in unseren Geflügelpest-FAQs im übersichtlichen Frage-Antwort-Format beantwortet. Dort werden u.a. Fragen beantwortet, wie die Vogelgrippe übertragen wird, was bei einem Ausbruch passiert und welche Folgen ein Ausbruch auf den Betrieb bzw. die Betriebe in den Sperrzonen hat. Die FAQs wurden von der Landwirtschaftskammer Österreich in Kooperation mit der Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV) erstellt.

    Grundlegende Infos zur Vogelgrippe

    Links zum Thema
    • Vogelgesundheitsverordnung
    • Vogelgrippe: Merkblatt und Infoblatt in verschiedenen Sprachen
    • FAQs: Geflügelpest ("Vogelgrippe", aviäre Influenza)
    • Suchfunktion ob Betrieb in Zone
    Downloads zum Thema
    • Vogelgesundheitsverordnung Fassung vom 17.03.2025
    • Broschüre Biosicherheit Geflügel
    • Handbuch Geflügelpest
    • Vogelgrippe (Aviäre Influenza)-FAQs
    • Hochpathogene Aviäre Influenza
    • Aktuelle Sperrzonen zur Bekämpfung der Geflügelpest
    • Gebiete mit stark erhöhtem Geflügelpestrisiko - Gemeinden mit Stallpflicht (Stand: 20.11.2025)
    17.12.2025
    Autor:Dr. med. vet. Kerstin Seitz, Mag. Max Hörmann
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    Weitere Informationen:
    • Geflügelpest: Stallpflicht in einigen Gebieten Österreichs

    • Vogelgrippe: Biosicherheit hat in Betrieben nun höchste Priorität

    • Vogelgrippe - Vorsicht geboten - ab 3. November gesamtes Bundesgebiet mit erhöhtem Risiko

    • FAQs: Geflügelpest ("Vogelgrippe", aviäre Influenza)

    • Vogelgrippe: Merkblatt und Infoblatt in verschiedenen Sprachen

    • Geflügel: Tierschutzgesetz verständlich erklärt

    • Großer Vorsprung beim Tierwohl

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    • Weide gehegt, viele Eier gelegt